Speed Dream 70: Porsche am Wasser
Futuristisch, funktional und zeitlos-elegant lautet das Mantra für eine luxuriöse 21 Meter lange Performance-Segelyacht, die von Porsche Design Studio gestylt wurde
Erinnern Sie sich an Speed Dream, das radikale Design-Konzept, das vor einigen Jahren als Studie auftauchte? Es ging darum, einen 100-Fuß Einrumpfer zu konstruieren, der Geschwindigkeitsrekorde brechen soll. Das Schiff sollte einen stromlinienförmigen, moderat breiten Rumpf mit Wave-Piercer-Bug haben und einen extremen Neigekiel, dessen Ballastbombe fast bis an die Wasseroberfläche geschwenkt werden kann.
Erdacht von Vlad Murnikov, der einst mit der sowjetischen Whitbread-Yacht “Fazisi” bekannt geworden war, wurde 2012 ein 27-Fuß Prototyp gewassert, gesponsert von der russischen Suchmaschinenfirma Yandex. Doch mit den foilenden America’s-Cup-Katamaranen und der Megaflunder “Comanche” haben in der Zwischenzeit andere neue Speed-Maßstäbe gesetzt.
Nun rufen sich die Speed-Dreamer mit einem modifizierten Konzept in Erinnerung: Mit einer von Porsche Design Studio ultramodern gestalteten 70-Fuß langen “Mini-Megayacht”, die im Wesentlichen die gleichen Konstruktionsideen präsentiert wie das Original, doch eben in einer coolen Verpackung. Futuristisch-einfaches Interieur mit Salon vorne und Kabinen achtern, eine vom stromlinienförmigen Kajütaufbau geschützte Gästelounge in der großen Plicht, zwei Außensteuerstände, die (natürlich) eher an Rennwagen denn eine biedere Segelyacht erinnern. Besonders auffällig ist das “Abenteuercockpit” am Bug, für Gäste, die nahe dran sein wollen, wenn das Wasser fliegt, weil die Wellen nicht sanft geteilt, sondern brutal zerschnitten werden.
Die Segel-PS kommen von einem Fathead-Großsegel, einer nicht-überlappenden Fock und dem Gennaker. Um das Erscheinungsbild nicht zu stören, laufen alle Leinen unter Deck zu einem zentralen Pod, von dem aus der Segeltrimm automatisch gehandhabt wird. Wie beim Protoyp sollen Neigekiel und Steckschwerter für die nötige Stabilität beim Segeln sorgen.
Schiffsdaten und ein Zeitplan für den Bau dieser Yacht wurden noch nicht veröffentlicht. Der Fokus, so ist aus den Bemerkungen im Blog zu schließen, liegt auf Styling und Luxus, nicht mehr auf Geschwindigkeitsrekorden. Und das ist auch gut so, denn die zum Zusehen Verurteilten sollen ja schließlich auch ein bisschen was haben von diesem Augenschmaus, bevor er hinter dem Horizont verschwindet.